VORTRAG. Der Judenhass des Reformators und das Reformationsjubiläum 2017 / 14. Juli 2015, 19.30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Kaufmann, Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen und Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte
Martin Luther hat im Lauf seines Lebens sehr unterschiedlich über die Juden gesprochen und geschrieben. Seine frühen Schriften, in denen er eine judenfreundliche Politik empfahl, werden überdeckt vom Judenhass seiner letzten Lebensjahre.
Der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann, einer der besten Kenner Luthers, untersucht diese Entwicklung in seinem bei Reclam erschienenen Buch „Luthers Juden“ genau und beschreibt ihre Auswirkungen auf die Geschichte des Protestantismus. Von Luthers Aufruf, die Synagogen zu verbrennen, führt eine Linie zu den Pogromen der Nationalsozialisten – allerdings ist diese Linie durchaus verschlungen und gebrochen. Was heißt das für das Gedenken von 500 Jahren Reformation, das wir 2017 begehen?
In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof
Ort: Hollbau, Ausstellungsraum, Im Annahof 4, Augsburg
Eintritt: 5,00/3,00 Euro