VORTRAG von Gunter Lange, Journalist, Berlin / 6. Mai 2014, 19.30 Uhr
Siegfried Aufhäuser, Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie aus der Augsburger Hermanstraße, erlernte den Beruf des Handlungsgehilfen, erfuhr Ungerechtigkeiten und engagierte sich im Angestelltenverband. Schließlich prägte er als Gewerkschafter sechs Jahrzehnte die Angestelltenbewegung.
Als sozialdemokrat trieb er im Reichstag zwischen 1921 und 1933 die Sozialgesetzgebung voran und wurde zum Wegbereiter für die Einrichtung von Arbeitsgerichten. Von den Nationalsozialisten verfolgt und ins Exil getrieben, organisierte er von Prag aus Widerstand gegen das NS-Regime, bereiste 1937 Palästina und publizierte seit 1939 im New Yorker Exil in der jüdischen Wochenzeitung „Aufbau“. 1951 kehrte Aufhäuser nach Berlin zurück, wo er die deutsche angestellten-gewerkschaft führte und Kuratoriumsmitglied der Deutsch-Israelischen gesellschaft wurde.
Der Vortrag wird Siegfried Aufhäuser sowohl in seinem familiären Zusammenhang als auch in seinem politischen Handeln und Wirken vorstellen.